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Billo Heinzpeter Studer                    

Von der Verbundenheit im Recht auf ein gutes Leben

Das Wohl eines Tiers ist in meinem Verständnis garantiert, wenn es das Potential seiner Art ausleben und seine Individualität entwickeln kann. Das Vermeiden von Schmerz ist dabei nicht das Entscheidende.Warum soll ein Tier sich wohl fühlen, nur weil es keine Schmerzen hat und nicht leidet?
Die Tierwohl-Debatte ist blockiert durch die Vermischung zweier Entscheidungen, die zu treffen sind: eine individuell-moralische (Tiere nutzen oder nicht nutzen) und die kollektiv-ethische Entscheidung, wie wir uns als Menschheit mit Tieren verhalten wollen, unabhängig davon, ob und wie sie genutzt werden.
Auf jede Art der Nutzung anderer Lebewesen zu verzichten ist keine Option für die Menschheit. Hingegen können wir eine gemeinsame Philosophie entwickeln, die alle Formen des Lebens anerkennt und respektiert, insbesondere jene Lebewesen, die wir nutzen.


Und Pflanzen? Es fühlte sich merkwürdig an, einen Kohlkopf, den ich wochenlang gegen kleine Schnecken verteidigt hatte, mit einem Schnitt vom Strunk zu trennen. Wenn auch Pflanzen auf ihre je eigene Art empfinden können, intelligent sind und miteinander kommunizieren, wie Studien zeigen, ist das Nicht-Nutzen von Tieren nicht die wirklich befriedigende Antwort auf die Frage über den Umgang mit dem Leben um uns herum. Egal, welche Moral wir für uns individuell als die «richtige» wählen, sie ist immer defizitär gegenüber der uns als Menschheit kollektiv gestellten Frage nach der Ethik unseres Umgangs mit Leben als Super-Raubtiere. Mehr…