bartussek-kk                            ENGLISH

Helmut Bartussek


Fleischkonsum ist ethisch vertretbar, wenn…

Gesinnungsethisch kann der Einzelne zu Recht auf den Konsum von Tieren gänzlich verzichten. Der ethische Vegetarismus berücksichtigt aber nicht ausreichend eine sichere Ernährung von Kindern, Kranken und Schwangeren und kann gesellschafts- und siedlungspolitische sowie ökologische Fragen nicht beantworten, die sich mit dem vollständigen Verzicht auf Fleisch stellen würden.
Folgenethisch kann man sich somit zu Recht für den Fleischkonsum entschliessen. Die christliche Ethik kennt kein allgemeines Verbot des Fleischverzehrs. Die Existenz von liebevoll und tiergerecht gehaltenen Nutztieren, die angst- und schmerzfrei getötet werden, kann durch Vermehrung des erlebten Glückes empfindungsfähiger Wesen in der Welt einen positiven Wert an sich darstellen, der ohne Nutztierhaltung nicht möglich wäre. Das erscheint heute utopisch. Doch Ethik appelliert oft an zukünftige Einsichten.

Und Pflanzen? Die Selektionstheorie ist weder experimentell belegt noch kann sie wesentliche Bereiche des Lebens und schon gar der Geistesgeschichte erklären. Auf der Grundlage einer erweiterten christlichen Sicht leite ich die Konsequenzen für einen christlichen Umgang mit allem Geschaffenen als moralische Verpflichtung ab. In Bezug auf Pflanzen: 1. Weiterführung der klassischen Pflanzenucht in Kombination mit biologischem Anbau. 2. Verbot von Eingriffen in die Erbbahn. 3. Erforschung des empathischen Verhältnisses gegenüber Pflanzen. 4. Erforschung und Förderung einer positiven allelopathischen Pflanzensoziologie als Beitrag zum «Wohlbefinden» der betroffenen Pflanzen. Mehr…